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Zeitzeugen.

Verbinden wir uns durch Erinnerung. Schauen wir in die Gesichter der Menschen, die unmenschliches erlebt haben und hören ihren Geschichten zu. Erfahren wir mehr über ihre Schicksale. Verbinden wir uns gegen das Vergessen.
Alexander Muth (*1925)

Alexander Muth *1925

Geschrieben von Alexander Kühl für Vira e.V.

Die Deportation von Alexander Muth, Jahrgang 1925, begann am 30. August 1941. Er lebte damals an der Wolga im Dorf Wiesenmüller. Der Regierungserlass wurde auch in der deutschen Zeitung „Nachrichten“ veröffentlicht, doch sie kam im Dorf immer viele Tage später an. So erfuhr die deutsche Bevölkerung die Nachricht über die „schwarze Radioschüssel“ die auf dem Dorfplatz an einem Mast befestigt war. Zu diesem Zeitpunkt waren die Lastwagen der Soldaten schon zwei Tage vor Ort.

Maria Gerber (*1925)

Maria Gerber *1925

Geschrieben von Alexander Kühl für Vira e.V.

„Ich erinnere mich noch sehr gut an den Regierungserlass vom 28. August, der damals über die große Radioschüssel gesendet wurde. Stalin sagte, dass alle Personen mit deutschem Namen „aufgefordert“ werden, ihre Heimat zu verlassen... Man müsse den Feind zu Hause und an der Front bekämpfen.“ So verstand Maria die Aufforderung Stalins. „Ich wunderte mich, dass Stalin alle Deutschen in Russland, die über Generationen hinweg in diesem Land lebten, als Feinde bezeichnete“.

Johannes Kühl (*1928)

Johannes Kühl *1928

Geschrieben von Alexander Kühl für Vira e.V.

Drei Tage nach dem Stalin-Erlass und deren Bekanntmachung kamen die ersten Soldaten in sein Dorf. Johannes Kühl war damals zwölf Jahre alt. Bei der Einberufung in die Trudarmee war er 14 Jahre alt.

Peter Weinbender (*1919)

Peter Weinbender *1919

Geschrieben von Alexander Kühl für Vira e.V.

Peter Weinbender wurde im Oktober 1940 zur Roten Armee einberufen. Er diente dort ein Jahr. Im November 1941 fand seine Überführung in ein Arbeitslager bei Nowosibirsk statt.

Maria Lenhardt (*1924)

Maria Lenhardt *1924

Geschrieben von Alexander Kühl für Vira e.V.

Die 1924 geborene Maria Lenhardt wurde von der Krim nach Nowosibirsk deportiert. Der Transport in einem verdreckten Viehwaggon mit etwa 20 Familien, darunter vielen Kleinkindern, dauerte einen ganzen Monat. Durch fehlende Hygiene und Hungersnot wurden die meisten der Kindern krank. Es gab weder Waschmöglichkeiten noch Platz, wo sie ihre Notdurft verrichten könnten.

Diese Videos sind von unserem Partner VIRA e.V. im Rahmen ihrer Veröffentlichung "1941-1956 Schicksalsjahre der Deutschen in der Sowjetunion - Zeitzeugen/Trudarmisten melden sich zu Wort" produziert worden.