Nach der Ankunft im Verbannungsgebiet wurden die Deutschen in Sondersiedlungen untergebracht. Dabei lebten sie zwar unter den in den Dörfern einheimischen Bevölkerungsgruppen, waren jedoch einer Kommandantur unterstellt, d. h. sie wurden ständig überwacht und waren in ihrer Bewegungs- und Handlungsfreiheit stark eingeschränkt.
Sie durften die Orte, denen sie zugewiesen wurden, nicht verlassen. Schon für die kleinste Entfernung benötigten sie eine Genehmigung des Kommandanten.
Die Siedlungen waren auf die Neuankömmlinge nicht vorbereitet und so gab es weder genügend Wohnraum noch ausreichend Nahrung, um alle versorgen zu können. Erschwerend hinzu kam der Wintereinbruch, sodass in den ersten Monaten nach der Deportation viele Menschen an Hunger starben oder erfroren. Nach der Mobilisierung der Männer und Frauen in die Arbeitslager blieben in den Sondersiedlungen nur noch Alte, Kranke und Minderjährige zurück.