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Johann Peter Masson (1910–1986)

Johann Peter Masson (1910–1986)

Geschrieben von Bernd Masson am .

Mein Uropa Johann Peter Masson wurde am 30. Mai 1910 im deutschen Dorf Dehler an der Wolga im Haus seines Großvaters Jakob Masson geboren. Seine Eltern waren Johannes Masson und Catharina Barbara Becker. Sein Vater fiel während des Ersten Weltkrieges und die Mutter heiratete kurz darauf erneut und nahm nur die zwei jüngsten Kinder mit in die neue Ehe, sodass mein Uropa bei seinen Großeltern Jakob und Anna Katharina Masson, geb. Herbstsommer, blieb.


Johann Peter Masson (1910–1986)
Johann Peter Masson (1910–1986)

Deportiert, repatriiert oder repressiert von:
Dehler, Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Wolgadeutschen

Deportiert, repatriiert oder repressiert nach:
Dorf Ust-Sosnovo, Bezirk Topkinsk, Oblast Kemerowo

Der Großvater Jakob nahm noch am Russisch-Osmanischen Krieg (1877–1878) teil, wo seine Füße erfroren und sie amputiert werden mussten. So kehrte Jakob Masson damals als Invalide zu seiner jungen Familie zurück und erlernte das Handwerk des Schuhmachers, was er seinem Enkel, meinem Uropa, später lehrte. Dies ermöglichte meinem Uropa in den 1920er Jahren ordentliche Einkünfte: Kurz vor der Kollektivierung – mit 18 Jahren – besaß er bereits zwei eigene Pferde.

Mit 23 Jahren heiratete Uropa Johann Peter Masson 1933 meine 22-jährige Uroma Amalia Hammerschmidt, die sowohl Vater als auch Mutter in jungen Jahren verloren hatte.

1934 kam die erste Tochter Amalia zur Welt, die jedoch im selben Jahr verstarb. Es folgten Alexander (1935), Maria (1937) und Viktor (1940). Mit dem Erlass von Stalin am 28. August 1941 wurden meine Urgroßeltern und ihre drei Kinder nach Sibirien in die Region Kemerowo deportiert. Sie landeten in der nach Stalin benannten Kolchose im Bezirk Topkinsk, im Dorf Ust-Sosnovo.

1942 wurde Johann Peter in die Trudarmee eingezogen.

1943 kam mein Großvater Adolf zur Welt. Aufgrund der Namensgleichheit zu Adolf Hitler wäre mein Uropa beinahe im Gefängnis gelandet. Doch hatte er meinen Opa nach seinem jüngeren Bruder Adolf Masson benannt. Im Lager arbeitete er bei der Eisenbahn und verlegte die Eisenbahnschienen am Bahnhof von Artyshta, Bezirk Nowokusnezk.

Nach dem Krieg 1945 wurden meine Urgroßeltern in eine 15 km entfernte Sowchose geschickt. Hier wurden weitere Kinder geboren: Lidia (1946), Amalia (1949), Katharina (1952) und Waldemar (1954), der jedoch nach wenigen Monaten verstarb.

Sie arbeiteten bis zur Rente und lebten dort bis 1979, danach zogen sie zu der jüngsten Tochter Katharina und ihrer Familie. 1973 verstarb mein Opa Adolf Masson plötzlich im Alter von 30 Jahren, was für meine Urgroßeltern ein harter Schlag gewesen sein muss. Am 22. Februar 1986 verstarb mein Uropa Johann Peter im Alter von 75 Jahren.

Meine Uroma reiste Januar 1999 mit meiner Großtante Katharina und ihren beiden jüngeren Kindern nach Deutschland aus. Heute lebt ein Großteil der Nachkommenschaft von Johann Peter Masson in Deutschland. Von seinen Kindern ist nur Tochter Amalia, die von allen Tamara genannt wird, mit ihrer Familie in Russland geblieben sowie auch sein Enkel Viktor Kessler.





Familie Masson 1947 in der Verbannung
Familie Masson 1947 in der Verbannung



Bernd Masson

Auf dem Hochzeitsfoto sind links die Urgroßeltern Johann Peter und Amalia Masson (geb. Hammerschmidt), rechts die Urgroßeltern Peter und Katharina Sperling (geb. Boschmann) zu sehen.

Bernd Masson mit dem Hochzeitsfoto seiner Grosseltern Adolf und Helena Masson und den Urgrosseltern




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